Furor <> Humor: Karikaturen
Dieses Kapitel ist erst im Aufbau.
Die Analyse beruht auf folgenden Überlegungen – wobei die Faktoren nicht in eine lineare Darstellung gebracht werden können.
Worauf liegt der Focus?
- Person mit bestimmten Eigenschaften oder Taten
- Personengruppe, Bevölkerung, Nation
- auffälliges Verhalten
- Organisation
- Konflikt
- ...
Mit welchen (bildnerischen oder sprachlichen) Mitteln wird die Karikatur realisiert?
- Übertreibung groteske Verzerrung
- Beigabe eines charakteristischem Attributs
- Unterlegen eines Symbols, einer Allegorie, eines Mythologems (das ist das zentrale Interesse hier!)
- andere Mittel
Moderne Beispiele fehlen aus ©opyrightgründe.
Übersicht:
⬇⬇⬇ Unterscheidung verschiedener Typen; nach Funktionen / Darstellungstechniken
(A) Skurrilitäten
(B) Frivole Verzerrrungen von Porträts
(C) Persiflage von Torheiten
(D) Zerrbilder
(E) Gegenüberstellung als Technik
(F) Übler Kontext
(G) Karikaturen, die einen aktuellen politischen Anlass haben
⬇⬇⬇ Interpretations-Strategien (i)
⬇⬇⬇ Interpretations-Strategien (ii): Notwendige Kenntnis der ›symbolischen‹ Basis
⬇⬇⬇ insbesondere: Tiere als Mittel der Darstellung
⬇⬇⬇ Karikaturen im Medium des Texts
⬇⬇⬇ Hinweise zu Quellen (Personen; Satiremagazine online)
⬇⬇⬇ Hinweise auf Darstellungen
So wirkt eine Karikatur (engl. cartoon):
Für die Karikierten bissig <> für die Betrachtenden witzig:

Thomas Theodor Heine, in »Simplicissimus« 1901 [?]
Unterscheidung verschiedener Typen;
nach Funktionen / Darstellungstechniken
Vorbemerkung: Funktionen und Darstellungstechniken lassen sich schwer trennen...
(A) Skurrilitäten – lustig, aber ohne tiefere Aussage:
••• Bilder in Rabelais’ »Songes drolatiques de Pantagruel« von François Desprez (1565).

••• Der grausame Misocamp:

Grandville, Scènes De La Vie Privée Et Publique Des Animaux. Études De Mœurs Contemporaines ... 1842; Les Amours des deux Bêtes.
••• Heinrich Kley (1863–1945; seit 1908 für Simplicissimus tätig):

Vgl. sein Skizzenbuch, München: A.Langen 1910.
> https://archive.org/details/gri_33125008641652/mode/2up
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(B) Frivole Verzerrrungen von Porträts berühmter Persönlichkeiten, deren Physignomie bekannt ist.
••• Die Karikatur von Louis-Philippe I (regierte 1830–1848)
La Métamorphose du roi Louis-Philippe en poire

in: Le Charivari 17. Januar 1834
> https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k3058046f/f3#
Honoré Daumier wurde deswegen wegen Majestätsbeleidigung ein halbes Jahr inhaftiert.
Am 27. Februar 1834 erschien in »Charivari« das typographisch so gesetzte Gerichtsurtel gegen den Redaktor:

Hinweis bei Eduard Fuchs I, Abb. 365.
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(C) Persiflage von Torheiten.
••• Blicke auf eine Frau:

Un autre monde. Transformations, visions, incarnations, ascensions, locomotions, explorations, pérégrinations, excursions, stations, cosmogonies, fantasmagories, rêveries, folâtreries, facéties, lubies, métamorphoses, zoomorphoses, lithomorphoses, métempsycoses, apothéoses, et autres choses; par Grandville, Paris: H.Fournier 1844. Seite 102
> http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k3120537
••• Die Fontange
Vom Versailler Hof aus hat sich seit 1680 bei den Damen-Frisuren die Fontange verbreitet (die Bezeichnung geht auf eine Geliebte des Königs, Mme. de Fontange zurück, die auf einer Jagd wegen der Hitze sich einen solchen Aufsatz aus Laub gemacht haben soll). Das mit Gummi Arabicum gestaltbar gemachte Haar wurde über einer gesteiften Haube oder gar einem Drahtgeflecht als Locken-Kaskade aufgebaut. Die am Hof lebende Liselotte von der Pfalz schreibt in einem Brief (1688), der König habe an der Tafel erzählt, dass ein Coiffeur in England die Damen so hoch aufgesetzt habe, dass sie nicht mehr in ihrer Sänfte haben sitzen können, so dass sie ihre Sänften höher machen liessen. Die Mode verbreitete sich in Windeseile über Europa.

••• Künstlerischer Stil: Erich Schilling moquiert sich hier über die Kunst des Kubismus, die er als Torheit einschäzt:

Um Gottes willen, was ist denn das?
Mein Mann.
Du Ärmste!
Simplicissimus 1922 / Heft 7, S.96
••• Auch wissenschaftliche (oder wissenschaftlich sein wollende) Werke werden karikiert.
Dieses Blatt (ca. 1610) persifliert medizinische Behandlungstechniken gegen Halluzinationen, Dummheit; allgemein: von psychische Erkrankungen. Im Hintergrund die damals neu aufkommende Chemiatrie / Iatrochemie, d.h. die Vorstellung, der Arzt könne krankheitserregende Stoffe (so auch Würmer, Grillen [!] u.dgl.) durch Destillation aus dem Körper entfernen.
Doctor Wurmbrandt/ der im gantzen Land/ überall bekandt

> https://www.britishmuseum.org/collection/object/P_1866-0407-41
Der Patient links bekommt aus einer Flasche mit der Aufschrift Sagesse die Medizin, und drei Narren entweichen seinem Podex.
Der Patient rechts wird in einen Ofen geschoben, der für Destillationen gedacht ist. Die entweichenden närrischen Ideen werden als kleine Figuren und Gegenstände dargestellt.
Aus dem Text:
Doch komm/ wir wollen es versuchen
Jn meiner Alchimisten=Kuchen/
Da ich den Brennhelm aufgericht
Komm/ biet denn Kopff/ und förcht dich nicht /
Wir werden gar in kurtzem sehen/
Die Dünst in vollem schwang aufgehen/
Mit tausendfachen Narren=werck/
Daß ich gar wol in dir vermerck/
O ho: sie kommen schon gestiegen.
Ey/ was für Bremen/ was für Fliegen/
Was unraths steckt in deinem Kopf/
Du Hasen=mässig=wüster Tropff!
Du machst mir warlich mehr zuschaffen
Als fast ein gantzer Wald voll Affen.
Mach ich dich dieser Kranckheit frey/
So sag wol/ daß ich Meister sey.
Eugen Holländer (1921) zeigt in Abb. 192, 103, 104,106. weitere solche Blätter; u.a. das Bild von Theodor de Bry (1596): Arte mea cerebrum nisi sit sapientia totum
> https://collections.library.yale.edu/catalog/17338332
Vgl. ferner die Version aus dem Jahr 1648
> https://st.museum-digital.de/singleimage?imagenr=165665
Verunglimpungen von modernen Erfindungen (zu technischen vgl. Wettich 1916; Klima 1913; 1928.)
••• Die Physignomie von Johann Caspar Lavater wude oft verunglimpft:

Band 3, 1777, S. 359: fünf Silhoutten von (nicht lauter) Dichtern
Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799):

Fragment von Schwänzen. Ein Beytrag zu den Physiognomischen Fragmenten. 1783 — Einige Silhouetten von unbekannten meist thatenlosen Schweinen
Fragen zur weitern Uebung. Welcher ist der kraftvolleste? Welcher hat am meisten Thatstarrendes? Welcher Schwanz wird schwänzen? Welcher ist der Jurist? der Mediciner? der Theologe? der Weltweise? Der Taugenichts? der Taugewas? Welcher ist der verliebteste? Welcher alternirt mit dem Haarbeutel? Welcher hat den Freytisch? Welchen könnte Göthe getragen haben? Welchen würde Homer wählen, wenn er wiederkäme?
Witzig: Später finden sich bei Lavater selbst solche Bilder!

(hier aus: Nachgelassene Schriften. Fünfter Band Hundert physiognomische Regeln, Zürich 1802, No. 19)
XIX. Stirnfalten.
Verworrene, stark gegrabene, gegen einander streitende Falten in der Stirn – sind immer ein sicheres Zeichen eines rohen, verworrenen, und schwer zu behandelnden Charakters. Zwischen den Augbraunen noch eine gevierte Fläche – oder eine thorförmige, faltenlose Breite, die faltenlos bleibt, wenn um sie her sich alles roh furcht – o, da ist ein sicheres Zeichen der höchsten Schwachheit und Verworrenheit.
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(D) Zerrbilder
••• Dieses "Portrait" Napoleons von Johann Michael Voltz (1784–1858) aus dem Jahre 1813 ist zusammengesetzt wie die teste composte von Giuseppe Arcimboldo:

Triumph des Jahres 1813. Alten ächten Deutschen gewidmet.
Wahre Abbildung des Eroberers.
Der Hut ist Preussens Adler, welcher mit seinen Krallen den Grossen gepackt hat und ihn nicht mehr loslässt.
Das Gesicht bilden einige Leichen von denen Hunderttausenden, welche seine Ruhmsucht opferte.
Der Kragen ist der grosse Blutstrom, welcher für seinen Ehrgeiz so lange fliessen musste.
Der Rock ist ein Stück der Landcharte des aufgelössten Rheinbundes. An allen darauf zu lesenden Orten verlohr er Schlachten. Das rothe Bändchen bedürfte des erklärenden Ortes wol nicht mehr.
Der grosse Ehrenlegionsorden ist ein Spinnengewebe, dessen Fäden über den ganzen Rheinbund ausgespannt waren; allein in der
Epaulette ist die mächtige Gotteshand ausgestreckt, welche das Gewebe zerreisst, womit Deutschland umgarnt war und die Kreuzspinne vernichtet, die da ihren Sitz hatte, wo ein Herz seyn sollte! —
Bildquelle > Brown Universtity Library
Mehr dazu hier
••• Die arcimboldische Technik verwendete bereits das Heft Les fouteries chantantes, ou Les récréations priapiques*** des aristocrates en vie ... Par la muse libertin […] 1793.
Karikatur auf Kardinal Louis de Rohan (1734–1803), bekannt durch seinen lockeren Lebensstil, der in den 1780er Jahren in die sog.Halsbandaffäre verstrickt war, in der er eine unglückliche Rolle spielte, die seine Reputation nachhaltig schädigte.
***) priapiques: der missgestaltete Priapos war ein Gott der Fruchtbarkeit, gerne dargestellt mit erigiertem Penis.

UN COLLIER POUR FOUTRE UN CON
> https://fr.wikisource.org/wiki/Les_Fouteries_chantantes/03 [mit translit. Text und weiteren Karikaturen]
aus > https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k851124m/f13.item.zoom
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(E) Gegenüberstellung als Technik
••• Lucas Cranach d.Ä. (1472–1553) setzt die Szene des demütig auf einer Eselin in Jerusalem einreitenden Jesus (Matthäus 21, 1ff.) derjenigen der prunkvoll einherreitenden katholischen Geistlichkeit gegenüber, die auf die Hölle zureiten:

Passional Christi und Antichristi, Wittenberg 1521.
> http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0002/bsb00027007/images/
Straßburg 1521 > https://doi.org/10.3931/e-rara-18720
••• Anders angelegt ist das Doppelbild von James Gillray »French Liberty – British Slavery« (December 21, 1792)

> https://www.metmuseum.org/art/collection/search/392541
Der Franzose, eine echter ›Sans-Culotte‹, wärmt die Füße an einem kümmerlichen Feuer und isst Zwiebeln und Schnecken – und sagt, die Liberté habe Frankreich in ein Paradies verwandelt. Der gut gekleidete Brite vor Rindfleisch und Bier beschwert sich über die Steuern.
••• Johann Heinrich Lips (1758–1817) war ein enger Mitarbeiter von Johann Caspar Lavater (1742–1801). Er ersann und radierte 1801 dieses Blatt zu dessen Gedenken:

(Fassung in der Sammlung des SIK-ISEA)
Es gibt eine Travestie des Lipsischen Denkmahls von Balthasar Anton Dunker (1746–1807 in Bern) [wie üblich bei Kopien horizontal gespiegelt]:

Einer der Engel ist durch ein Teufelchen ersetzt, der andere hält statt des Friedenspalmzweigs ein Narrenszepter.
Die Sternkrone zwischen den Engeln ist ersetzt durch einen Reif mit der Inschrift: Gloria Mundi Vana est
Der Lorbeekranz um das und über dem Haupt scheint etwas verwelkt.
Statt des Engels mit der zum Boden gesenkten Fackel (*) steht jetzt Freund Hein, ein eine Flinte haltendes Totentanz-Skelett, dessen Hand ebenfalls über dem Ouroboros-Signet (Symbol der Ewigkeit) steht.
Die einst darin stehenden Symbole des Wiederauflebens (Raupe und Schmetterling) fehlen.
Darunter auf dem Fries: Skizzen zu physiognomischen Studien
An der Stelle der mit zwei Kindern trauernden Frau mit einer turmartige Krone mit der Aufschrift ZÜRICH auf dem Kopf jetzt: Sancta Catharina turicensis [wer ist gemeint?]
Auf Buchrücken: Die Versuchung in der Wüste; 60 Predigten für Liebende; Herzens Erleichterung
*) vgl. Lessing, »Wie die Alten den Tod gebildet«, Abb.1.
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(F) Das Porträt des in der Karikatur Attackierten wird eine einen Kontext gesetzt, der negativ bewertet ist.
••• Der Teufel hält Napoleon als Wickel-Kind:

anonym (1814) > https://www.britishmuseum.org/....
Die Bildunterschrift Das ist mein lieber Sohn an dem ich Wohlgefallen habe ist ein Zitat von Matthäus 17,5, wo freilich der Herrgott spricht ...
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(G) Karikaturen, die einen aktuellen politischen Anlass oder eine aufregende sozialgeschichtliche Situation haben
• Moderne Interpret*en müssen die historischen Hintergründe auskundschaften, was oft einigen Aufwand erfordert.
• Notwendiges Hintergrundwissen ferner: Wie der Teufel aussieht; schräge Anwendung von Redewedungen (›in éinem Boot sitzen‹) oder Konkretisierung von Metaphern (›etwas abwägen‹) ...
••• 1706: Die Länder der Untertanen werden machtpolitisch von Monarchen aufgeteilt (Karikatur zum Spanischen Erbfolgekrieg):

Spotprent op Lodewijk XIV en Filips V die met een grote zaag de wereld in tweeën proberen te zagen. Bovenop de wereldbol zit Madame de Maintenon die op de zaag plast om het blad te smeren. Op de voorgrond een duivel met kardinaalshoed van Portocarrero. Op het blad onder en naast de plaat verzen gedrukt in het Frans en Nederlands. Onderdeel van een reeks van 19 spotprenten op de Fransen en bondgenoten uit het jaar 1706.
> https://www.rijksmuseum.nl/nl/collectie/RP-P-OB-82.991 (andere Version)
> Politische Karikaturen im Rijksmuseum auf Wikipedia hier
••• Ein Jahrhundert später: James Gillray (1757–1815) »The Plumb-pudding in danger, or, State Epicures taking un Petit Souper« (1805): Napoleon und der Britische Prime Minister William Pitt zerschneiden den Globus:

> https://de.wikipedia.org/wiki/James_Gillrayplumpudding.jpg
Leider sehr modern (11. August 2025)
••• Geist unserer Zeit (1831). Der Teufel diffamiert Bestrebungen des Liberalismus:

David Hess (1770–1843):
Coloriert auf > https://www.e-rara.ch/zuz/periodical/zoom/12104879
Vgl. dazu den Aufsatz von Kurt Messmer
••• Das den Wagen schleppende bäuerliche Landvolk wird angetrieben vom konservativen Politiker Josef Leu; mit einem als Peitsche verwendeten Rosenkranz — bergab:

Martin Disteli: Der Luzernische Staatswagen; in: Schweizerischer Bilderkalender für das Jahr 1842. — Vgl. dazu hier
••• Spiele eigenen sich als Bildspender für politische Auseinandersetzngen seit alters. hier: The Political Polo Match 1885
Punch or the London Charivari – September 19, 1885
Zusammenhang: The 1885 United Kingdom general election was from 24 November to 18 December 1885:
Mr Joseph Chamberlain, from the Radical group within the Liberal Party, and the Conservative Lord Randolph Churchill, battle it out on the polo field. Churchill had recently said in a speech that, whilst he disagreed with almost all of Chamberlains political views, he saw him as an honest politician. However, the intense spirit of competition between the two politicians persisted, despite their acknowledged respect for each other
> Quelle für Bild und Text
••• Die Waage im Gleichgewicht? Hier David Hess 1803

Napoleon hält die aristokratisch gesinneten und die revolutionären Kräfte im Gleichgewicht.
••• Balance of Power im Januar 1944:

aus Kladderadatsch (Stalin und Churchill)
Mehr zu Waagen hier
••• Am 20.3.1890 entließ Kaiser Wilhelm II. den Reichskanzler Otto von Bismarck, eine aussenpolitisch unglückliche Entscheidung (Bismarck hatte den Rückverischerungsvertrag mit Russland zur Verhinderung eines Kriegs ausgehandelt; der wurde nun preisgegeben.) Dazu John Tenniel (1820–1914) in: The Punch, 10. Mai 1890:

Der deutschen Kaiser Wilhelm II. als L'enfant terrible wippt auf der Ruderbank. — Im Heck der spanische König Alfons XIII., der österreichische Kaiser Franz Joseph I. und der italienische König Umberto I, die französische Symbolfigur Marianne. — Alle im gleichen Boot!
••• Der zweiteilige Cartoon von Jan Frederik Rinke (1863–1922) aus »Het Vaderland«, 9.November 1907 widerspiegelt die Kontroverse darüber, ob die niederländische Regierung Vermeers (1632–1675) Gemälde »Die Milchmagd« kaufen sollte, anstatt es möglicherweise in die Hände eines reichen amerikanischen Kunstsammlers fallen zu lassen.


Links wirbt Uncle Sam um das Milchmädchen, rechts geht es mit dem niederländischen Innenminister P.Rink davon, während Uncle Sam im Hintergrund niedergeschlagen dreinschaut. Die niederländische Regierung kaufte das Werk 1908 für das Rijksmuseum Amsterdam.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:...PRinkEnDeMilkmaid1907.jpg
William Heath Robinson, »Some ›Frightful‹ War Pictures« (1915)

XIII. NEUTRAL! A Swiss Shepherd watching a Battle on the Frontier
> https://archive.org/details/somefrightfulwar..../page/n32/mode/1up
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Interpretations-Strategien (i)
Gundsätzlich müssen die Rezipienten ein Vorwissen haben.
Hier (i) zunächst Kenntnisse des Alltags. (Schon im vorigen Abschnitt musste man wissen, wie eine Waage funktioniert.)
••• Eine Metapher oder eine idiomatische Redewendung. Hier ›auswringen‹:

Das neue Verhältnis zwischen Arbeiter und Unternehmer. Karikatur aus dem »Neuen Postillon«, Zürich 1896. Quelle > Wikimedia
••• Ein charakteristische (abstrakte) Form, hier das Paragraphenzeichen, wird umgedeutet, hier zum Kampf mit dem Drachen:

Jacobus Belsen (Бельзен 1870–1937) in »Lachen links« 2.August 1926
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lachenlinks1926/0395/image,info,thumbs
Carl Böckli (Bö) (1889–1970) zeigt Die Ballade vom Kampf gegen den überhandnehmenden Paragaphen:

Zog ein Ritter von der Feder
Gegen unsern Lindwurm forsch,
Stieß die Feder ihm ins Leder
Gleich dem heiligen Rotter Schorsch.
Höhnisch klang des Drachen Lachen
Ob des Drachentöters Speer,
Nadelstiche nämlich machen
Unserm Lindwurm längst nichts mehr.
aus: So simmer, Rorschach: Nebelspalter-Verlag 1953.
Nochmals Carl Böckli:

Wieso, fragt sich der Schimmelreiter,
Komm ich mit meinem Roß nicht weiter?
So Simmer. 84 Zeichungen un Verse von Bö; Nebelspalter-Verlag Rorschach 1953.
Das zweite Glied im Wort Amts-Schimmel stammt wohl von lat. simile (≈ ähnlich), d.h. ein für ähnliche Fälle geltendes Musterformular, und wird verwendet für das bürokratische Vorgehen einer Behörde. https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB2&lemid=A10200
Schimmelreiter ist eine Anspielung auf die Novelle von Theodor Fontane (1888).
Eher selten wird Technisches als Bildspender eingesetzt.
••• Ein Rammbock
Die Parlamentswahlen im Vereinigten Königreich von 1874 fanden vom 31. Januar bis zum 17. Februar 1874 statt. Die Konservativen unter der Führung von Benjamin eli errangen einen entscheidenden Sieg gegen die amtierenden Liberalen unter William Ewart Gladstone (1809–1898). — Royalisten und Tomtreue verwenden hier Galdstone als Sturmbock gegen das Establishment:

A Waste Effort
Little R. Royalist / Old Father Rome / Friend J.B.: Now then, all together! And with this instrument we'll soon demolish the establisment.
Das Portrait stimmt präzis:
in: Judy, The London Serio-Comic Journal, July 1874; pp. 135sq.
Das Bild gut reproduziert in Eduard Fuchs, Band 2, S. 277, Abb. 300.
••• Eine Pumpe verschiebt Gelder:

Eine Pumpe. René Gilsi im Nebespalter 1947, Heft 20
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Interpretations-Strategien (ii):
Karikaturen, die auf Symbolen / Allegorien / Mythologien o.ä. aufbauen
Bei der Deutung von Bildern/ Texten, die einen (implizierten) symbolischen / allegorischen Impact (übers.: ›Stoßenergie‹) haben, kann man nicht mit der ›Anmutungs-Qualität‹ (diffusganzheitliche Eindrücke oder Erlebnisweisen) des\r Betrachtenden operieren;
• Zum Vestädndnis ist notwendig der Beizug von Konnotationen enthaltenden Bildern (> Amors Pfeile), Unterstellung von Wissenselementen (> Krebse gehen rückwärts), Attributen (> Tiara) usw. Auch Mythen, Fabeln, Allegorien, mit denen die Aussage realisiert wird, muss man kennen, um den Witz zu kapieren.
• Oft auch kann man aufgrund solcher Kennntisse das von der Karikatur implizierte Fortsetzungsgeschehen erraten (> babylon. Turm)
••• Die von Päpsten getragene Tiara ist ein gutes Erkennungszeichen; sie wird zur Verspottung gerne mit anderen Symbolen kombiniert:
Der aus dem Abgrund aufsteigende Drache bekämpft und tötet die Zeugen des Herrn (Apokalypse 11,7) – der Drache wurde von Lukas Cranach d.Ä. mit einer Tira versehen in Das Newe Testament Deůtzsch, Melchior Lotter Wittenberg 1522
> https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00093395?page=422
(Dasselbe Motiv auch in der Zürcher Bibel 1531 und in der Lutherbibel 1545)
Die Verunglimpfung des Papsttums noch bei Jost Amman (1539–1591):

Neuwe biblische Figuren deß Alten und Neuwen Testaments/ geordnet vnd gestellt durch den fürtrefflichen vnd Kunstreichen Johann Bocksbergern … vnd nachgerissen mit sonderm fleiß durch den Kunstverstendigen vnd wohlerfahrenen Joß Amman von Zürich …, Frankfurt/M.: Rab / Feyerabend / Weigand 1565.
Flugblatt Leipzig 1617 (zum 100-jährigen Jubiläum des Thesenanschlags), der Papst als Drache, der von Luther bekämpft wird.

Flugblatt Leipzig 1617 (zum 100jährigen Jubiläum des Thesenanschlags), der Papst als Drache, der von Luther bekämpft wird.
Die Fliegenden Blätter des XVI. und XVII. Jahrhunderts in sogenannten Einblatt-Drucken mit Kupferstichen und Holzschnitten. […] hrsg. von J. Scheible, Stuttgart: Scheible 1850
Matthias Gerung († 1570), Zwei Teufel werden mit Tiara und Turban gekrönt:

aus: Gerung, »Apokalyptische Szenen und satirische Zeitbilder«
> https://www.graphikportal.org/document/gpo00038320
••• Hier muss man wissen, dass der mythologische Amor Pfeile verschießt und alle trifft, um die Verpaarung von Menschen anzuregen:

Man muß dem Gott die Pfeile schleifen
Die Kinderzahl soll um sich greifen!

Thomas Theodor Heine in: SIMPLICISSIMUS, 18. Jahrgang, Nr. 51 (16. März 1914) — vgl. die Erläuterung hier
••• Europa wird von Jupiter, der sich in einen Stier verwandelt hat, entführt; Ovid Metamorphosen II, 846–875.

Kupfer von Isaac Briot (1585–1670) in der Ausgabe Les Métamorphoses d’Ovide 1637.
Aber Der Raub der Amerika ? (Mitgift $ 1000000) — Was war gemeint?

Beiblatt zum Kladderadatsch. 6.2.1910
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kla1910/0111/image
Erich Schilling (1885–1945 – der sich bereits auf die Seite der Nationalsozialisten gewendet hat) im Simplicissimus, 8.Dezember 1943:

Der Sowjetstier. Er möchte auch Europa auf den Rücken nehmen — aber so!
••• Wie Herakles sich am Scheideweg zwischen Tugend und Laster entscheiden muss:
so Joseph Anton Koch (1768–1839) zwischen dem Klassizismus und dem Manierismus:

Skizzenbuch 1791: Gleichwie weiland Herkules die Tugend erwählte und das Laster verabscheute, ebenso mache ich es auch hier. Ich erwähle die erhabene Göttin [IMITATIO] und verwerfe die Mode. Auf dem bunten Olymp stellte sich die Muse mir zur Rechten und der Geschmack zur Linken [COMPOSITIO], die erste mich zu bereden, der zweite mich zu betören. …
> https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Anton_Koch
> https://christianvonholst.de/joseph-anton-koch-als-herkules/
(Mehr zu Herakles am Scheideweg hier)
••• Für jeden abgeschlagenen Kopf der Hydra wachsen zwei neue nach (Apollodor, Bibliohteke 2,5,2).


Endlich hat die Hydra auch den dritten Kopf hervorgestreckt und nun — feste druff!
Kladderatatsch, 16. August 1914, Nr. 33 Zweites Beiblatt
Zur Triple-Entente hatten sich Frankreich und England sowie Russland vertraglich zusammengeschlossen. Am 30. Juli 1914 fand die Generalmobilmachung der russischen Armee statt; am 1. August erklärt Kaiser Wilhelm II. Russland den Krieg. Seit Kriegsbeginn schlossen sich weitere Staaten der Entente an. — Hat das der Karikaturist geahnt?
Tod der Paragraphen-Hydra 1944:

Gestaltung: Carl Moos (1878–1959) > https://www.emuseum.ch/objects/15082/
(Hier weitere Karikturen zur Hydra)
••• In Kriegszeiten haben die Satiriker die gegnerischen Mächte karikiert, um nicht ins KZ zu kommen:

Die Davidsleiter aus Fliegende Blätter 1943
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/fb198/0174/image,info,thumbs
Nicht ganz klar; evtl. Kontamination der Jakobsleiter) mit dem Davidsstern (vgl. die Sterne am Himmel); das $- Zeichen ist klar; unten träumt Präsident Franklin D. Roosevelt.
Jakobs Vision: Genesis 28,11ff. (Text von 1545)

Historienbibel aus der Werkstatt des Diebold Lauber (um 1431–1437)
(mehr dazu hier)
••• Der französische Präsident Giscard d’Estaing rät dem ›Deutschen Michel‹, auf den Engel mit dem Friedenspalmzweig (MORAL) in der Hand zu hören und nicht auf den einblasenden Teufel (GESCHÄFT) , d.h. keine Waffen zu exportieren, ...

Karikatur von Horst Haitzinger im »Nebelspalter« 1981 / Heft 6, S.7. (Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Satiremagazins Nebelspalter vom 26.1.2016)

Mehr zum Verständnis von einblasenden Figuren hier nachzulesen.
••• Der Turm zu Babel

Vgl dazu: Genesis 11, 1–9: Wolauff / Lasst vns eine Stad vnd Thurn bawen / des spitze bis an den Himel reiche / das wir vns einen namen machen... (Mit üblen Folgen!)

... und die Folgen:

••• John Bull, die Personifikation des Königreichs Großbritannien, wird – wie Laokoon von Schlangen (vgl. Vergil, Aeneis II,203ff.)

(Vatikanische Museen in Rom; eine andere Variante hier)
von den Steuern in Gestalt von Pfund, Shilling, Pence erwürgt:

Punch Vol XV; July–December 1848
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/punch1848a/0169/image,info,thumbs
••• Das trojanische Pferd
Eine Gruppe der griechischen Angreifer versteckt sich in einem großen hölzernen Pferd, das die Trojaner – obwohl von Laokoon gearnt – in die Stadt bringen, wo die Feinde dann aussteigen.... (In Homers »Odyssee« (8. Gesang, Vers 493ff.)

Aus Baumeister, Denkmäler des klassischen Altertums, 1887. Band 1, S.742
Henri Demare (1846–1888), »Das moderne Troja«, Karikatur und Text aus »Der Floh« 1873

> Bild detailreich (4,7 Mega) hier
Situation in Frankreich 1873: die sog. Dritte Restauration. Henri Charles Ferdinand Marie Dieudonné d'Artois, ›Le comte de Chambord‹ möchte nach dem Ende des Zweiten Kaiserreichs den Thron gewinnen, on commence à préparer le retour du ›roi‹ en France. Il se rend incognito en France le 9 novembre 1873 et s'installe à Versailles... Vgl. dazu Wikipedia
Comte de Chambord, als trojanisches Pferd, das in die Burg République Française gezogen werden soll; in seinem Bauch lauern Deutsche und Preußen (1870/71 hatten die Deutschen Frankreich militärisch besiegt und das Deutsche Reich erstarkte und das Ancien Régime zerfiel). Hineinziehen wollen das Pferd Legitimisten (d.h. Anhänger der auf Gottesgnadentum beruhenden Monarchie). — Laokoon mit seinen beiden Söhnen ruft: Traut dem Roß nicht!
Auf dem Dach stehen Monarchiefeinde: links scheint Jules Vallés zu stehen, der sich 1871 ins Exil nach London absetzte; rechts evtl. Gustav Courbet, der mitverantwortlich war für den Sturz der Vendôme-Säule (1871) und 1873 in die Schweiz floh; in der Mitte der Karikaturist Honoré Daumier.
FRAGE: Woher kannte man seinerzeit (vor Google, Wikipedia usw.) die antiken Motive?
Gustav Schwab, »Die schönsten Sagen des Klassischen Alterthums« (Erstauflage 1838). (▵ heute nicht mehr verwenden; es gibt Besseres!)
zur Übersicht
Spezialfall: Tiere als Mittel der Darstellung
Eine typische Verhaltensweise, ein Gehaben, das sich im Äusseren manifestiert, wird umgesetzt in die Gestalt von Tierischem: (mehr dazu hier)
••• Monsieur Vautour

Grandville, Scènes De La Vie Privée Et Publique Des Animaux. Études De Mœurs Contemporaines ... 1842
••• Bismarck 1870. Die Pfauen-Federn sind angeschrieben mit den Kriegsschauplätzen, an denen Preussen erfolgreich war. Unser Stolz.

••• Der Krebs geht bekanntlich rückwärts. Sic orbis iter ≈ Dem gleicht der Gang der Erde

Petrus Isselburg / Georg Rem, Emblemata Politica. In aula magna Curiæ Noribergensis depicta, Nürnberg 1617.
••• Wie ein Tintenfisch aussieht und sich verhält, wissen wir ja.
Ebenso der deutsche Polyp im 1.WK: La Pieuvre Germanique a des tentacules partout. (Im Frz. bedeutet la pieuvre sowohl ›Krake‹ als auch metaphorisch ›Machtapparat‹.)

»Cinderella Stamp«, Paris 1917/18
Die Idee wandert weiter:
1877 erklärte Russland dem Osmanischen Reich den Krieg; Serbien schloss sich an. Die englische Regierung unter B.Disreali zeigte eine anti-russische und pro-türkische Haltung. Frederick William Rose (1849–1915) zeichnet die »Serio-Comic War Map for the Year 1877«:

Das Digitalisat der ersten Auflage auf > Wikipedia. (Seit dem 24.Februar 2022 ist das Bild wieder sehr aktuell.)
Mehr Kraken hier
••• Kompositwesen

Horst Haitzinger im »Nebelspalter« 12. Dezember 1978, S. 14:

EUROPÄISCHER WÄHRUNGS-VERBUND — Zweifellos ein schöner Kreuzungserfolg, einmal abwarten, wie lang er lebt!
> https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=neb-001%3A1978%3A104%3A%3A10480&referrer=search#10480
Mehr davon >>> auf dieser Unterseite (zurückgehend auf das Jahr 2005)
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Karikaturistisches im Medium des Texts
Ulrich Gaier, Satire. Studien zu Neidhart, Wittenwiler, Brant und zur satirischen Schreibart, Tübingen 1967.
Barbara Könneker, Satire im 16.Jahrhundert, München: Beck 1991.
Helmut Arntzen, Satire in der deutschen Literatur. Geschichte und Theorie. Band 1: Vom 12. bis zum 17.Jahrhundert, wbg, Darmstadt. 1989.
Walter Ernst Schäfer, Moral und Satire. Konturen oberrheinischer Literatur im 17.Jh., Tübingen 1992.
SATIRE [Textsammlung], hg. Thomas Cramer, München: Fink 1981
und vieles mehr....
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Hinweise zu Quellen:
William Hogarth (1697–1764)
Balthasar Anton Dunker (1746–1807 in Bern) moralisch-politischer Kurier
James Gillray (1757–1815)
Thomas Rowlandson (1757–1827)
Martin Disteli (1802–1844), Schweizerischer Bilderkalender 1839–1845; und weitere Werke
Honoré Daumier (1808–1879); vgl. https://www.daumier.org
Friedrich Jenni (1809–1849)
Grandville (1803–1847) (Kann seit 1836 wegen der restriktiven Pressegesetze keine polit. Karikaturen mehr schaffen.)
Goethes »Recension einer Anzahl französischer satyrischer Kupferstiche«
> http://www.goethezeitportal.de.....html
Auguste-Victor Lenepveu
>
Musée des Horreurs (1899/1900)
Heinrich Kley (1863–1945)
Th.Th. Heine (1867–1948)
Fritz Boscovits (1871–1965)
William Heath Robinson (1872–1944)
Olaf Gulbransson (1873–1958)
Erich Schilling (1885–1945) vgl. U.Appel 1995
Carl Böckli (Bö) (1889–1970)
John Heartfield (1891–1968)
René Gilsi (1905–2002)
Werner Büchi (1916–1999)
> https://cyranos.ch/buechi01.htm
Jean Leffel (1918-2001)
Paul Flora (1922–2009)
Horst Haitzinger (*1939)
> https://www.haitzinger.de/karikaturen-zeitreise
Bedeutende Satiremagazine sind online einsehbar:
La caricature: Revue morale, judiciaire, littéraire, artistique, fashionable et scénique (1830–1835)
> https://www.ub.uni-heidelberg.de...artjournals/caricature.html
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/caricature
The royal ménagerie. A collection of the best caricatures which have appeared in Paris since the late Revolution. London: Charles Tilt, 1831.
> https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=gri.ark:/13960/s242j558jn1&seq=3
Le charivari (1832–1937)
> https://www.ub.uni-heidelberg.de/...artjournals/charivari.html
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/charivari
Punch (1841–1925)
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/punch_london_charivari
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/punch
Der Gukkasten. Zeitschrift für Witz, Laune und Satyre (1840–1850)
> https://doi.org/10.3931/e-rara-97713
Fliegende Blätter (1844–1944)
> https://www.ub.uni-heidelberg.de/..../fliegendeblaetter.html
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/fb
Kladderadatsch (1848–1944)
> https://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/digi/kladderadatsch_info...
> html https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kla
Figaro (Wien 1857–1919)
> https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=fig
Judy, or the London serio-comic journal (1867–1894)
> https://onlinebooks.library.upenn.edu/webbin/serial?id=judy1867
> https://catalog.hathitrust.org/Record/100542374
La Lune. Semaine comique illustrée (186 –1868)
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lune
Der Floh (österreichische humoristisch-satirische Wochenzeitung, 1869–1919)
Nebelspalter (1875 bis heute)
> https://www.e-periodica.ch/digbib/volumes?UID=neb-001
Der Wahre Jacob (1879–1933)
> https://www.ub.uni-heidelberg.....wahre_jakob.html
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/wj
The Judge (1881–1947)
> https://catalog.hathitrust.org/Record/000056566/Home
Le Rire (1894–1971 mit Unterbrüchen)
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/rire
Simplicissimus (1896–1944)
> https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Simplicissimus
> http://www.simplicissimus.info/index.php?id=6
Meggendorfers humoristische Blätter (1895–1902)
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/meggendorfer_hb
Lachen links. Das republikanische Witzblatt (1924–1927)
> https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lachenlinks
Die Brennessel (1931–1938) > Artikel in Wikipedia
...und wenn alle Stricke reissen
> https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Satirezeitschriften
Hier immer das Aktuellste:
> https://www.cartoonmovement.com
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Hinweise auf Darstellungen:
Eduard Fuchs, Die Karikatur der europäischen Völker. 1: Vom Altertum bis zur Neuzeit – 2: Vom Jahre 1848 bis zur Gegenwart, Berlin: Hofmann 1901/03. [umfangreich]
Eugen Holländer, Die Karikatur und Satire in der Medizin. Mediko-kunsthistorische Studie, Stuttgart: Enke 1921 (2. Auflage)
Gustav Kahn, Das Weib in der Karikatur Frankreichs, Stuttgart 1907.
Anton Klima, Die Technik im Lichte der Karikatur, Wien: Malota 1913; ders., Das Auto in der Karikatur, Berlin: Otto Stollberg 1928.
Hans Wettich, Die Maschine in der Karikatur. Ein Buch zum Siege der Technik, Berlin: Verlag der Lustigen Blätter 1916.
Oto Baur, Bestiarium humanum. Mensch-Tier-Vergleich in Kunst u. Karikatur, Gräfelfing vor München: Moos 1974.
Georg Piltz (Hg.), Ein Sack voll Ablaß. Bildsatiren der Reformationszeit, Berlin (DDR), 1983.
Michael Klant, Die Universität in der Karikatur. Böse Bilder aus der kuriosen Geschichte der Hochschule, Hannover: Fackelträger-Verlag, 1984
Sabine und Ernst Scheffler, So zerstieben getraeumte Weltreiche: Napoleon I. in der deutschen Karikatur, [Unter Mitarb. von Gerd Unverfehrt, hg. von Gisela Vetter-Liebenow], Stuttgar: Hatje 1995 (Schriften zur Karikatur und kritischen Grafik 3)
Siegfried Kessemeier (Hg.): Ereignis-Karikaturen. Geschichte in Spottbildern 1600–1930. Westfälisches Landesmuseum Münster, 11. September bis 13. November 1983.
Bild als Waffe. Mittel und Motive der Karikatur in fünf Jahrhunderten, hg. von Gerhard Langemeyer, Gerd Unverfehrt, Herwig Guratzsch und Christoph Stölzl, München: Prestel 1984. [sehr reichhaltig mit präzisen Deutungen]
Walter Koschatzky [u.a.], Karikatur & Satire. Fünf Jahrhunderte Zeitkritik, München: Hirmer 1992 .
Gisold Lammel, Deutsche Karikaturen vom Mittelalter bis heute, Stuttgart: Metzler 1995.
Gisold Lammel, Karikatur der Goethezeit, Eulenspiegel Verlag 1992.
Michel Melot, Die Karikatur. Das Komische in der Kunst, Fribourg 1975.
Michael Klant, Die Universität in der Karikatur. Böse Bilder aus der kuriosen Geschichte der Hochschule, Hannover: Fackelträger-Verlag, 1984.
Gerd A. Müller (Hg.), Karinatur. Spötter sehen unsere Welt, Stuttgart: Pro Natur Verlag 1984.
Ulrich Appel, Satire als Zeitdokument. Der Zeichner Erich Schilling, Witterschlick/Bonn 1995. (Sehr gut! 795 Seiten; 244 Abbildungen; Werkverzeichnis)
Thomas Sprecher / Hans Wisskirchen, Thomas und Heinrich Mann im Spiegel der Karikatur, Zürich: NZZ 2003.
Alexander Kunkel, Heinrich Kley. Leben und Werk, Weimar: VDG 2010.
Gukkasten: Faksimile der Jahrgänge 1845 und 1846] Herausgegeben und mit einem Nachwort von Stefan Humbel (Schweizer Texte, Neue Folge, Band 38), Chronos Verlag Zürich 2015.
Eberhard Illner/ Matthias Winzen (Hgg.), Technische Paradiese. Die Zukunft in der Karikatur des 19. Jahrhunderts Oberhausen: ATHENA-Verlag 2016.
Eine Website mit Karikaturen des 19. Jahrhunderts
> http://www.greatcaricatures.com
Website von Alois Payer über Antiklerikale Karikaturen und Satiren
> http://www.payer.de/relkritiklink.htm#Karikaturen
insbes. antiklerlikale > http://www.payer.de/religionskritik/karikaturen17.htm
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