Band 12: Symbole im Dienste der Darstellung von Identität

Symbole im Dienste der Darstellung von Identität, hg. P. Michel, Verlag Peter Lang, Bern 2000; xxv + 367 S. (ISBN 3-906758-49-4)


Identität ist ein komplexes, fragiles und für das Leben in Gemeinschaft notwendiges Gebilde. Sie reduziert soziale Komplexität, stabilisiert die Interaktion, macht handlungsfähig. Individuen bauen Identität allmählich auf; Gruppen müssen sich stets ihrer versichern – beide tun dies durch Präsentation von Symbolen, sich selbst und anderen gegenüber. Die Symbole zur Identitäts-Präsentation sind äusserst vielfältig: Wappen, Hymnen, Riten, Mythen, Kleider, Dialekte, prägnante Landschaftsformen, besondere Nahrungsmittel oder der Verzicht darauf, Feindbilder, usw. Der Sammelband analysiert anhand von Fallstudien Inszenierungs-mechanismen von Identität in verschiedenen Disziplinen: Volkskunde, Rechtsgeschichte, Psychologie und Pädagogik, Spiritualität, Ikonographie, Literatur und modernen visuellen Medien.

Aus dem Inhalt:

  • Vorwort des Herausgebers
  • Christa Sütterlin: Symbole und Rituale im Dienste der Herstellung und Erhaltung von Gruppenidentität
  • Sabine Wienker-Piepho: Statussymbole in Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Suzanne Chappaz-Wirthner: Carnaval et naturalisation symbolique: du fez turc au passeport suisse
  • Werner Bellwald: ›Wir brauchen mehr Matterhörner!‹ Symbole der Schweiz, ihrer Kantone und Regionen zwischen Bedeutungslosigkeit und Bedürfnis
  • Brigitte Boothe: Traumsymbolik und Selbstprofilierung
  • Giovanni Vassalli: Hysterie und Symbol
  • Margarete Hubrath: Drizzig jar on fleisch. Nahrungsaufnahme und Nahrungsverzicht in Viten- und Offenbarungsberichten aus Frauenklöstern des Spätmittelalters
  • Cornelia Rizek: Meister Eckhart. Selbstrepräsentation durch Selbstverlust
  • Ruth Affolter: Von den vier Wesen in den Visionen bei Ezechiel und in der Johannes-Apokalypse zu den Evangelistensymbolen
  • Helga Schmied-Neukomm: Die anthropomorphen Evangelistensymbole in der Kunstgeschichte des Mittelalters
  • Wolfgang Schild: Die Sitzhaltung des griesgrimmigen Löwen als Richtersymbol
  • Regula Schmid: Nu dar, du edels müetzlin, dar! Bern und der Bär im 14. bis 16. Jahrhundert
  • Helmut Dworschak: Das Buch als Symbol. Hinweise auf die Bewertung der Sexualität in einer spätmittelalterlichen Sammelhandschrift
  • Hans-Georg von Arburg: Haarprobleme um 1800. Perücken und Frisuren in der wissenschaftlichen Publizistik, in der bildenden Kunst und in der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts
  • Eva Tobler: Misslungene Identitätsfindung. Zur Symbolik der Musik in Grillparzers »Der arme Spielmann«
  • Villö Huszai: Transformation von Wirklichkeit in symbolische Bedeutung. Robert Musils Novelle »Tonka« als Studie einer Identitätsstiftung
  • Allan Guggenbühl: Die Jugend: ein Produkt der Zukunft? Die Sehnsucht nach einem Einstiegsszenarium in die Gesellschaft
  • Eva Lia Wyss: Ist Fernsehwerbung Werbung für das Fernsehen? Untersuchungen zur Identität einer Textsorte
  • Aron Ronald Bodenheimer: Den Blick fangen. Bedingungen und Begrenzungen des Symbols, erläutert anhand einer Beschreibung religiöser Ausübungen
  • Nachtrag April 2008: András Horn: Die Wandlungen des ungarischen Staatswappens: politische und ideologische Hintergründe — Nicht im gedruckten Buch, nur hier als PDF-Datei (ab Version Adobe Acrobat-Reader Version 5; 588 kB)